Naja, richtig in Quarantäne sind wir ja eigentlich nicht. Dennoch leben wir seit einigen Wochen mit massiven Einschränkungen sowie mehrheitlich zuhause. Für viele ist es eine emotional anspruchsvolle Zeit. Daher haben meine Freunde auch sehr überrascht darauf reagiert, dass ich mir mit einer 10-tägigen Detoxkur zusätzliche Einschränkungen auferlege.
Meine Meinung? Es ist die beste Zeit für so eine Kur!
Ich wollte Basenfasten schon lange mal versuchen, da es mir von verschiedenen Fachpersonen empfohlen wurde. Es graute mir aber immer davor, denn für so eine Kur braucht es Zeit (zum Kochen) und Disziplin – beides wäre im normalen Alltag einiges schwieriger aufzubringen gewesen. Viele Versuchungen hätten um jede Ecke gelauert! Gartenwirtschaften, Süssigkeiten, die am Arbeitsplatz herumliegen, überhaupt den Kollegen beim Essen zuzusehen. Nein, da ist es wirklich einfacher, die Kur im isolierten Zuhause zu machen!
Unsere Ernährung besteht schätzungsweise aus 80% säurebildenden Lebensmitteln, es sollte aber genau umgekehrt sein.
Auf die diversen Begründungen, wieso Basenfasten gut ist, möchte ich an dieser Stelle nicht im Detail eingehen, dazu findest du bei Interesse genügend Infos im Netz. Kurz gesagt dient eine basische Kur dazu, überschüssige Säure und andere Schadstoffe im Körper auszuleiten.
Unsere Ernährung besteht schätzungsweise aus 80% säurebildenden Lebensmitteln, es sollte aber genau umgekehrt sein. Hinzu kommen dann noch Genussmittel wie Alkohol oder Kaffee und schon haben wir den Salat :-).
Was sind basische Lebensmittel?
Prinzipiell kannst du beim Basenfasten von zwei Lebensmittelkategorien fast alles essen: Gemüse und Früchte. Hinzu kommen Kräuter, ein paar wenige Nüsse und Kerne – das wär’s dann aber schon!
Ich wusste schon vorher, dass das für mich hart wird. Meine Ernährung ist zwar fast ausschliesslich vegan, weshalb ich zumindest mit dem Verzicht auf tierische Produkte keine Probleme hatte. Aber ich hatte die Befürchtung, ohne Stärkebeilage nicht satt zu werden. Dies hat sich zumindest am Anfang der Kur auch bestätigt.
Der Horror der ersten drei Tage Ein kleiner Tipp vorab: wenn du diese Kur machen möchtest und auch so ein Kaffeeliebhaber bist wie ich, reduziere den Kaffeekonsum schon ein paar Tage vorher. Dies habe ich leider versäumt und leidete während den ersten drei Tagen unter dröhnenden Kopfschmerzen (allerdings ist das womöglich gar nicht vermeidbar, da Koffein die Gefässe im Gehirn verengt und diese beim „Entzug“ anschwellen). Die Kopfschmerzen wären das eine gewesen – ich fühlte mich aber zusätzlich extrem müde und schlapp und hatte anfangs ununterbrochen Hunger. Ohne Kartoffeln und Avocado wäre ich verloren gewesen!
Die angenehme Halbzeit Spätestens ab dem 4. Tag ging es mit dem Wohlbefinden bergauf. Die Kopfschmerzen waren weg und ich fühlte mich nicht mehr so hundemüde. Ich bekam aber auch keinen Energieschub, sondern merkte bis zum Schluss, dass dem Körper Proteine und ausreichend Kohlenhydrate fehlen. Es ging zwar sehr gut, aber die Empfehlung, in dieser Zeit auf übermässig Sport zu verzichten, ist sicherlich angebracht. Ebenfalls merkte ich, dass mein Körper mehr Schlaf brauchte.
Eine Detoxkur ist eine gute Möglichkeit, um zu lernen zu verzichten und die Willenskraft anzuwenden.
Die letzten Meter vor dem Ziel Je länger die Kur dauerte und je besser es mir ging, desto mehr meldeten sich die Gelüste. Ich hätte alles für einen Teller Pasta, ein Stück Brot oder einen Kaffee gegeben. Auch wenn 10 Tage keine lange Zeit sind, bedarf es eines gewissen Durchhaltevermögens. Nur schon deshalb finde ich diese Erfahrung lohnenswert: Eine Detoxkur ist eine gute Möglichkeit, um zu lernen zu verzichten und die Willenskraft anzuwenden.
Gegen den Schluss freute ich mich definitiv auf das Licht am Ende des Tunnels. Ich bin nicht der grosse Tee-Fan und hatte die Entgiftungstees und auch die Tinktur langsam satt. Ebenfalls würde ich mich nicht gerade als begeisterte Köchin bezeichnen und während einer solchen Kur steht man gefühlt ständig in der Küche. Auch hingen mir gewisse Lebensmittel wie Kartoffeln, die in praktisch jeder Mahlzeit waren, oder Zitronen, die als Essigersatz dienten, langsam zum Hals raus.
Aber: wir machen ja nicht alles zum Spass, sondern müssen uns manchmal auch zu etwas überwinden, um schlussendlich unser Wohlbefinden zu steigern.
Unser Körper ist unser treues Instrument, mit welchem wir Erfahrungen in dieser Welt sammeln dürfen. Er ist ein Teil von uns und steht mit unserer Psyche in einer Wechselwirkung. Fühlst du dich zum Beispiel ständig müde, kann das verschiedene physische und psychische Ursachen haben – Übersäuerung kann eine davon sein. Höre in dich hinein, ob deinem Körper eine Detoxkur gut tun würde.
Auf einen Blick: Meine Pros und Cons einer Basenfastenkur
Pro:
Wertvolle Erfahrung und Schulung der Disziplin, die in allen Lebensbereichen wichtig ist
Steigert die Dankbarkeit für unsere vielen, immer verfügbaren Lebensmittel
Mit den tollen Menu-Ideen von Andrea* lernst du leckere Gerichte kennen
Vielleicht entdeckst du neue Gemüse und Früchtesorten, von denen du gar nicht wusstest, wie sehr du sie magst (ging mir z.B. mit Kiwi so)
Nach ein paar Tagen fühlst du die Säuberung deines Körpers
Am Schluss der Kur bist du vital und fit
Du tust deinem Körper etwas Gutes und entlastest die Entgiftungsorgane
Kontra:
Wenn dir die momentane Zeit aufs Gemüt schlägt, könnte dich eine Fastenkur überfordern
Du könntest unter Kopfschmerzen, Müdigkeit und einem tieferen Energielevel leiden – plane die Kur mit deinen beruflichen Verpflichtungen dementsprechend ein
Die Ernährungswissenschaft scheint sich in Bezug auf basische Lebensmittel bzw. über die Wirkung dieses Fastens nicht einig zu sein. Dies bietet aber eine gute Gelegenheit, mehr auf dein eigenes Gefühl zu hören :-)
* Möchtest du auch eine basische Kur machen? Ich kann dir Andrea von Origin Massage empfehlen, die ein tolles Programm erstellt hat und dir das Vorgehen genau erklärt.
Ich stehe dir gerne für die psychische Unterstützung zur Verfügung und kann dir helfen, dein Energielevel für diese Zeit auf einer anderen Ebene anzuheben.
Angela
Dieser Blogpost beinhaltet keine bezahlte Werbung, sondern eine ehrliche Empfehlung.
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